Elektrotherapiegerät mit hellen Lichtern

Physikalische Therapie

 Die Begriffe „physikalische Therapie“ und „Physiotherapie“ werden häufig synonym verwendet, wobei die physikalische Therapie als Teilbereich der Physiotherapie angesehen wird. 

In der Physikalischen Therapie verwenden wir verschiedene Therapieverfahren, die Wärme, Kälte, Strom, Schallwellen oder Lichtwellen nutzen, um vegetative Wirkungen am Patienten zu erzielen. Welches Verfahren angewandt wird, richtet sich nach dem jeweiligen Beschwerdebild oder etwaigen Vor- / Nebenerkrankungen. 

Sollten Sie Nebenwirkungen wie
  • Hautschäden (starke Rötungen)
  • Durchblutungsstörungen
  • Sensibilitätsstörungen
  • tetratogene Effekte
  • Herzrhythmusstörungen
an sich beobachten, so bitten wir dies umgehen unserem Personal mitzuteilen!
 

Methodik

Die Einsatzgebiete und Therapieziele der physikalischen Therapie sind weit gestreut. Unter anderem umfassen sie:

  • Schmerzbekämpfung
  • Muskelaufbau
  • Regeneration
  • Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit, Belastbarkeit und Muskelkraft
  • Verbesserung der Durchblutung
  • Verbesserung der Reaktionsfähigkeit von Muskeln und Nerven
  • Unterstützung des Heilungsprozesses bei Hautkrankheiten
  • Regulierung des Muskeltonus

Physikalische Therapie wird oft begleitend zu weiteren physiotherapeutischen Methoden (z.B. Massagen, Krankengymnastik) angewendet. Sie sind für ältere Menschen, sowie für Leistungssportler:innen eine sinnvolle Ergänzung therapeutischer Maßnahmen.

Folgende Verfahren bieten wir in unseren Räumen an: 

  • Phototherapie (Behandlung mit kurzwelligem blauen Licht mit einer Wellenlänge von 460 nm oder langwelligem infraroten Licht)
  • Thermotherapie (Gezielte Reize durch Kälte- und Wärme)
  • Ultraschalltherapie / Phonophorese
  • Elektrotherapie / Iontophorese / TENS / EMS
 

Diese wollen wir Ihnen nun im Einzelnen vorstellen. 

Was uns Auszeichnet

Elektrotherapie an einem Oberschenkel
Bandagiertes Knie mit Elektrotherapiegerät

Elektro-Therapie

Elektrotherapie ist die medizinische und physiotherapeutische Anwendung mittels elektrischem Strom . Es gibt, unterschiedliche Verfahren bei denen Gleich- oder Wechselstrom durch die zu behandelnden Bereiche des Körpers fließt..

Wir arbeiten häufg mit der:

  • Die Gleichstromtherapie: Durch Dissoziation von Salzen (Mineralien) in den Körperflüssigkeiten führt sie zu einer Hyperpolarisation an der Anode (+Pol) und zu einer Depolarisation an der Kathode (-Pol). Weiterhin kommt es zu einer Freisetzung von vasoaktiven Substanzen was eine Mehrdurchblutung zur Folge hat.
  • Die Iontophorese: Ist eine Gleichstromtherapie. Nur das hier zusätzlich ein Arzneistoff durch die intakte Haut eingebracht wird. Durch den erhöhten Stoffwechsel in diesem Gebiet kann der Arzneistoff vermehrt aufgenommen und im Behandlungsgebiet tiefer verteilt werden
  • Impulsstromtherapie: Stromimpulse mit Frequenzen zwischen 2 und 150 Hz zur Stimulation von Nerven und Muskeln. In der Regel wird Wechselstrom verwendet. Die häufigste Form der Impulsstromtherapie ist die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)
  • Elektrische Muskelstimulation (EMS): Grundlage bildet hier die Summierbarkeit von verschiedenen Stromreizen (Gildemeister-Effekt). Die EMS wird zur Steigerungen der Muskelfunktion aber auch bei Muskeldystrophien oder Paralysen eingesetzt. Ein klassisches Beispiel neben dem Leistungssport sind Insuffizienzen der Beckenbodenmuskulatur.

Thermo-Therapie

Unter dem Begriff Thermotherapie fassen wir Behandlungsverfahren zusammen, die auf der Anwendung von Wärme oder auch von Kälte basieren.
Wärmetherapie stellt die häufigste Verordnung von den ergänzenden Heilmitteln dar. Wir wenden sie mittels Phototherapie (infrarotes Licht) oder als feuchte Warmpackung an. 

Die Lichttherapie ist in der Lage große Areale Ihres Körpers zu erwärmen. Dies geschieht langsam und die Hitzeentwicklung ist sehr schonend und Tiefenwirksam. Ähnlich einem Sonnenbad nur ohne die belastende UVb-Strahlung. Die feuchte Warmpackung hingegen ist lokal begrenzt. Im Erwärmungsgebiet herrschen höhere Temperaturen im Vergleich zur Phototherapie.  Die höhere Feuchtigkeit erreicht einen intensiveren Wärmereiz. Durch die wachsähnliche Konsistenz des Packungsmaterial bleibt die Temperatur während Ihrer Behandlungszeit auf einem konstanten Niveau. Fechtpackungen stellen eine höhere Belastung für den Kreislauf dar, weshalb hier abgewogen werden für wen diese genau in Frage kommen.

Zur Thermotherapie gehört ebenfalls die Kälte- oder Kryotherapie. Sie wird vor allem bei Schwellungen oder akuten Verletzungen und stumpfen Traumatas des Bewegungsapparates  angewendet. Auch hier gibt es die Möglichkeit der Feuchtpackung. Oder der trockenen Anwendung mittels einer Kompresse. Als Tipp für Sie: Sollten Sie zu Hause Quarkumschläge machen, dann packen sie den Quark in Frischhaltefolie! Sie können die Ränder verschließen und die Kompresse dann an das betroffene Körperteil modulieren. Wenn sich die Packung erwärmt hat, können Sie diese einfach im Kühlschrank wieder runter kühlen. So ersparen Sie sich viel Sauerei und verschwenden weniger Lebensmittel. Anstelle von Quark können sie auch Kartoffelstampf als vegane Variante verwenden. 

Infrarotbestrahlung der Rückenmuskulatur
gestapelte Eiswürfel

FAQ / Physikalische Therapie

DefinitionWärmeanwendungen werden häufig als vorbereitende und unterstützende Maßnahme für physiotherapeutische Behandlungen eingesetzt, da sie durchblutungsfördernd und schmerz- lindernd auf die Muskulatur und anderes Gewebe (z. B. Gelenkkapsel) einwirken. Es gibt verschiedene Wärmetherapien. Warmpackung: Sie besteht meist aus Naturmoor oder Fango und wirkt durchblutungsfördernd, muskelentspannend und schmerzlindernd, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen. Heißluft: Mit speziellen Strahlern können Körperregionen erwärmt und somit ihre Durchblutung angeregt werden. Patienten, die sich ungern mit Moor oder Fango „einpacken lassen“, können bei dieser Heißluft-Therapie meist besser entspannen. Zudem gibt es verschiedene Formen der Kältetherapie: Kühlpacks, Eistauchbad, Eisabreibung mittels Eiswürfel oder mit Eiswasser gefüllte Kompressen, die individuell für einzelne Gelenke (Knie, Fuß) geformt sind. Die Eis-Anwendungen haben je nach Temperatur und Dauer sehr unterschiedliche Wirkungen:

  • Schmerzlinderung
  • Entzündungshemmung
  • Schwellungsabbau geschwollener Gelenke
  • Durchblutungsverbesserung oder -reduzierung

 

Prinzipiell; Ja. Krankengymnastik ist ein fester Bestandteil des Heilmittelkataloges. Ihr Arzt muss die Physikalische Therapie im Feld Zusätzliche Heilmittel auf der Heilmittelerordnung „Muster 13“ für eine mögliche Kostenübernahme eintragen. Diese Verordnung können Sie dann bei uns einreichen. Wir kümmern uns um den Rest.

Krankengymnastik ist eine Position des Heilmittelkataloges. Sollten Sie eine Kassenärztliche Heilmittelverordnung haben, so belaufen sich Ihre Kosten auf den gesetzlich festgelegten Eigenanteil. Dieser Beträgt eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 10,00€ / Verordnung , ganz gleich wieviele Einheiten auf Ihrem Rezept verordnet sind. Hinzu kommen noch 10% der gesamten Behandlungskosten. Wir sind verpflichtet diesen Eigenanteil zu 100% an Ihre Krankenkasse abzuführen. Sollten Sie von der Zuzahlung befreit sein, so fallen keine Kosten für die Behandlung an.

Um Terminvorzüge zu vermeiden zahlen Privatpatienten bei uns ebenfalls den aktuellen , gesetzlichen Kassensatz. Sie bekommen vor Ihrer ersten Behandlung eine Preisliste ausgehändigt. Im Anschluss an die Behandlungsserie erhalten Sie eine detaillierte  Rechnung in doppelter Ausführung.

Unterschiedlich! Wärmeanwendungen sind bei uns generell 20 min. Strom oder Extensionsbehandlungen hingegen nur 10 min pro Einheit. Die Behandlungszeit des primären Heilmittel wird auf die Physikalische Therapie aufsummiert.

Mehrere zusätzliche Heilmittel der Physikalischen Therapie sind nicht zulässig.

Die Kontraindikationen richten sich nach dem angewendeten Verfahren. Aber sollten sie an einer Herzkrankheit leiden, metallische Implantate tragen oder akute entzündliche Hautirritationen im Anwendungsgebiet, so kann zu Ihrem Schutz der/die Therapeut:in von der Behandlung absehen.

Bei Privatverordnungen kann Ihr Arzt / Ihre Ärztin entscheiden wieviele Therapieeinheiten angemessen sind. Bei gesetzlich Versicherten gilt die Maßgabe des Heilmittelkataloges. In der Regel werden 6 Einheiten pro Rezept verordnet. Es gibt jedoch Erkrankungen, bei denen Ihr Arzt / Ihre Ärztin bis zu 24 Einheiten pro Rezept ausstellen darf.

Der allgegenwärtige Personalmangel bei Medizinischen Heil- Hilfsberufen ist auch in der Physiotherapie deutlich zu spüren. Die gesetzlichen Änderungen für eine kostenfreie Ausbildung haben die Situation leider noch verschärft.

Deshalb bitten wir Sie bei geplanten Operationen weit im Vorraus (mit Erhalt Ihres OP-Datum) schon Termine zu vereinbaren! Für kurzfirstige OPs haben wir ein definiertes Drinklichkeitskontingent. Bitten Sie hier Ihren Arzt / Ihre Ärztin um Rücksprache mit uns.

Ansonsten sind Wartezeiten sehr abhängig von Ihrer Flexibilität. Generell gilt, je flexibler Sie sind, desto kürzer die Wartezeit.

Zudem bieten wir noch die Möglichkeit einer Warteliste, mit der wir im Falle einer Absage die freie Kapazität, Ihnen anbieten können.

Aus dem Grund verpflichten wir auch unsere Patient:innen Termine 24h vorher abzusagen.

Rezepte sind nicht unbegrenzt gültig. Auch Privatrezepte nicht. Hier erleben wir immer wieder das die Erstattungen seitens der Versicherer reduziert werden, wenn Verordnungen älter als 6 Monate sind.

Gesetzlich Versicherte sind verpflichtet die Behandlungsserie binnen 28 Tagen zu beginnen. Unterbrechungen von mehr als 14 Tagen müssen bei der Krankenkasse argumentiert werden. Diese behält sich dann das Recht vor die, die Behandlungseinheiten nach der Unterbrechung als weiterhin notwendig zu betrachten. In zweifelhaften Fällen lassen wir uns von Ihrem Arzt eine Weiterbehandlungempfehlung auf der Verordnung notieren.

Ein Sonderfall stellt das Klinische Entlassmangement dar. Dieses ist auf dem Rezeptträger Muster 13 deutlich markiert. Diese Verordnungen müssen binnen 7 Werktagen (Sa zählt mit) begonnen sein und verlieren bereits nach 12 Tagen ihre Gültigkeit.